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Lehre
Verdreht
18. Juli 2009
Eph. 5, 4: witzig oder gewitzt?
Ist Gott humorlos? Ich bezweifle das. Gelegentlich wird aber Eph. 5, 4 in diesem Sinne interpretiert. Da lesen wir (ab Vers 3): »Hurerei aber und alle Unreinigkeit oder Habsucht werde nicht einmal unter euch genannt, gleichwie es Heiligen geziemt; auch Schändlichkeit und albernes Geschwätz oder Witzelei, welche sich nicht geziemen, sondern vielmehr Danksagung.«
Ist dem geistlichen Menschen also jeder Witz von Vornherein untersagt? Das Wort »eutrapeleia«, das hier von den meisten Übersetzungen im Sinne von »Witzelei« wiedergegeben wird, setzt sich im Grundtext aus den Elementen »wohl« bzw. »gut« und »drehen« zusammen. Nun ist ein Begriff wie »wohldrehen« im Deutschen nicht ohne weiteres verständlich und auch andere biblische Vorkommen des Wortes können zur Begriffserklärung nicht herangezogen werden, da das Wort gerade nur an dieser einen Stelle vorkommt.
Götzendienst auf Raten — über Egli-Figuren
29. Juni 2009
»Denn durch Glauben[G] wandeln wir, nicht durch Sichtbares.« (2. Kor. 5, 7)
Jetzt haben sie es auch in die Freikirchen geschafft: Die Egli-Figuren, auch als »Biblische Erzählfiguren« bekannt. Landläufig würde man diese Figuren ja als Puppen bezeichnen, was jeder Egli-Fan natürlich weit von sich weisen würde. Denn eine Egli-Figur ist ihrem Anspruch nach viel mehr als eine Puppe. Egli-Figuren sind bewegliche Skulpturen von Menschen und Engeln und werden dazu benutzt, biblische Geschichten nachzustellen. Das ganze soll das Verständnis der Bibel fördern. So weit, so gut. Oder doch nicht so gut? Auf den ersten Blick mutet es ja schon etwas seltsam an, daß ausgerechnet Sachverhalte der Bibel mit einem Mittel dargestellt werden sollen, das die Bibel selbst untersagt: Mit Skulpturen.
… weil wir gerade von Arbeit reden …
14. Juni 2009
Witness Lee zu Mt. 24, 40ff
»Dann werden zwei in dem Feld sein: Einer wird beiseitegenommen, und einer wird dagelassen. Es werden zwei mit dem Mühlstein mahlen: Eine wird beiseitegenommen und eine wird dagelassen. Wachet daher, da Ihr nicht gewahret, in was für einem Tag Euer Herr kommt.
Arbeit? Wie uncool!
13. Juni 2009
Arbeitsfrei und reich dabei — das »Bedingungslose Grundeinkommen«
»Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst des Kommunismus.« Zumindest, wer in der DDR in die Schule gegangen ist, weiß, daß dieser Satz den Auftakt zu Karl Marx’ »Manifest der Kommunistischen Partei« markiert. Weniger bekannt ist, daß dieses totgeglaubte Gespenst gerade unter neuem Namen reanimiert wird, und zwar unter der Bezeichnung »Bedingungsloses Grundeinkommen«. Die Idee bestaht darin, jedem Bürger ein Grundgehalt zu zahlen, das völlig unabhängig ist von jeglicher Gegenleistung. Diskutiert werden derzeit 1.500 Euro, für Kinder etwas weniger. Zum Beispiel ich käme so auf ein phantastisches Einkommen, das ich mit Arbeit nie erzielen kann und es könnte endlich zweimal täglich neue Geiernotizen geben.
Systemrelevanz
7. Juni 2009
Warum Arcandor besser untergehen sollte
Keine Systemrelevanz:
Karl Beyers Kolonialwarenladen wurde nicht mit Steuergeldern gerettet.
Wenn heute Großunternehmen Staatshilfen zu ihrer Sanierung fordern (ganz recht, man bittet nicht, man fordert das Geld anderer Leute), dann ist eines der wichtigsten Argumente, um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, die tatsächliche oder behauptete Systemrelevanz.
Al-Ilah vor Gericht
5. Juni 2009
Die Katholische Kirche in Malaysia kämpft um ihr Recht auf Götzendienst
Es gibt Länder, die sind schon so lange islamisch geprägt, daß es in ihren Sprachen kein neutrales Wort für »Gott« mehr gibt. Das Wort »Allah«, das ja eigentlich ein Eigenname ist, wird in solchen Sprachen dann gleichzeitig für das allgemeine Wort »Gott« verwendet.
’tschuldigung!
17. Mai 2009
Abb.: Grün, giftig und eiskalt ist z. B. auch Efeu im Winter.
Es hat sich etwas eingebürgert im deutschen Sprachgebrauch, das auf einem grandiosen Mißverständnis beruht. Ich rede von der zunehmenden Tendenz, »sich zu entschuldigen«.
Auf Sand gebaut
29. März 2009
Jeder nun, der irgend diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich einem klugen Manne vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute;
und der Platzregen fiel hernieder, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stürmten wider jenes Haus; und es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet.
Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, der wird einem törichten Manne verglichen werden, der sein Haus auf den Sand baute;
und der Platzregen fiel hernieder, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stießen an jenes Haus; und es fiel, und sein Fall war groß. (Mt. 7, 24ff)
Dagobert Ducks Phantastilliarden
22. März 2009
Dagobert Ducks Phantastilliarden — und was sie mit Gottes Gericht zu tun haben
Abb.: Hundert Trillionen Zimdollar: So sieht eine Finanzkrise aus, wenn sie erwachsen ist.
Einmal ganz grob zusammengefaßt: Die Finanzkrise gibt es nicht, weil zu wenig Geld da wäre, sondern weil es deutlich zu viel davon gibt. Unser Geld ist virtuell, zumindest seit Abschaffung der Golddeckung. Ursprünglich war eine Banknote ja ein Gutschein, den man in der Bank gegen echtes Gold eintauschen konnte. Solange das so war, blieb der Geldwert stabil, es gab keine Inflation. Seit es diese Golddeckung nicht mehr gibt, ist es nur noch ein Stück bedrucktes Papier, das nur daher für wertvoll gehalten wird, weil eine ausreichende Zahl von Menschen übereingekommen ist, es als Tauschmittel zu akzeptieren. Wenn diese aber das Vertrauen in dieses Stück Papier verlieren, kehrt es schnell zu seinem Ausgangswert zurück, der bei Null liegt.
Anstatt des Christos
19. März 2009
Knäblein, letzte Stunde ist; und so wie ihr gehört, daß der Anti-Christos kommt, so sind auch nun viele Anti-Christen geworden, welcherhalb wir wissen, daß letzte Stunde ist. (1. Joh. 2, 18)
Das griechische »anti« des biblischen Grundtextes beschreibt nicht nur ein »gegen«, es bezeichnet auch bzw. besonders ein »anstatt«. Ein Anti-Christos ist also nicht einfach ein Gegner des Christos, sondern jemand, der sich an seine Stelle setzt. Johannes belehrt uns darüber, daß neben »dem« Antichristen durchaus viele Antichristen gibt und daß ihr vermehrtes Auftreten Kennzeichen der letzten Zeit ist.
Ob die messianische Verklärung des neuen amerikanischen Präsidenten nur billige Wahlkampftaktik war oder ob hier mehr dahinter steht, wird sich zeigen; bemerkenswert ist sie allemal und Grund genug, weiterhin genau hinzusehen.