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Über Torheit und Dreistigkeit


By Geier - Posted on 02 Januar 2009

2. Januar 2009

 

 

 

»Es kann also nur die Torheit dazu verführen, ein vergoldetes Haus zu bauen, wenn ringsum Wüste oder Verfall herrscht.«

 

 

Ein schöner Satz. Ein wahrer Satz. Und doch reibt man sich ungläubig die Augen.

Denn so spricht nicht einer, der seine Tage angesichts des ihn umgebenden Elendes selbst in Bescheidenheit fristet, sondern der Mann, der ein goldenes Kreuz vor sich herträgt, dessen Sekte[G] noch im Herbst 2008 (also genau rechtzeitig, bevor die meisten Menschen etwas von der Finanzkrise geahnt haben) eine Tonne Gold erworben hat (das sind wirklich eintausend Kilogramm, also über 32.000 Feinunzen) und die auch nicht gerade dafür bekannt ist, ihren Kult in schlichten, ungeschmückten Gebäuden auszuüben.

Vielmehr kann man, wenn man Sacralbauten, Gewänder und Götzenbilder dieser Sekte[G] betrachtet, einen gewissen Hang zu barockem Pomp nicht übersehen, ganz besonders in den höheren Rängen, welche die Heimat unseres Festredners sind. Die Rede ist vom Papst, der ebendiesen Satz in seine Ansprache zum Weltfriedenstag eingebaut hat, die er unter den schönen Titel »Die Armut bekämpfen — den Frieden schaffen« gestellt hat. Wenn also nur die Torheit dazu führen kann, vergoldete Häuser zu bauen, wie nennt man dann wohl den Charakterzug, der es erlaubt, dies selbst zu tun und gleichzeitig anderen vorzuwerfen?  





Abb.: © Geier

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