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Schade, eigentlich …


By Geier - Posted on 30 September 2012

30. September 2012

 

Sehr geehrte Edeka-Kundendienstler,

ich habe eigentlich immer gern bei Edeka eingekauft, und das seit über zwanzig Jahren und mitunter palettenweise für meinen Betrieb. Schade eigentlich, daß das nun nicht mehr möglich zu sein scheint.

Seit Sie durch Ihre Pfandbonaktion mit der Abtreibungsorganisation »Pro Familia« kollaborieren, die einen grausamen Vernichtungskrieg gegen unsere jüngsten und deshalb schutzbedürftigsten Mitbürger führt, habe ich ernsthafte Bedenken, ob nicht ein Einkauf bei Ihnen einer Beihilfe zum Mord gleichkommt. Auch wenn dies bei gegenwärtiger Rechtslage nicht justiziabel zu sein scheint, bleibt doch das Faktum als solches bestehen. Haben Sie gewußt, daß gem. den amtlichen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Abtreibung mit großem Abstand die häufigste Todesursache ist (40 Mio. jährlich), noch weit vor Herz-/Kreislauferkrankungen (17,4 Mio.), Hunger (10,2 Mio.), Krebs (7,4 Mio.) und Aids (2,4 Mio.)? Wußten Sie, daß die Zahl der jährlichen(!) Todesopfer von Abtreibungen allein in Deutschland der Einwohnerzahl von Bonn, Chemnitz, Dortmund, Karlsruhe oder Mannheim entspricht? Würden Sie auch eine Organisation mit Pfandbons unterstützen, die sich dafür starkmacht, jährlich eine Kernwaffe über einer der genannte Städte zu zünden? Wußten Sie nicht, daß — neben der amerikanischen Rassistin Margaret Sanger — »Pro Familia«-Mitbegründer und Ehrenpräsident der nationalsozialistische »Rassenhygieniker« Hans Harmsen war, der mit dem Thema »Möglichkeiten und Grenzen der Eugenik« habilitiert wurde und der in einem Brief an Hitler schrieb:

»Mit großem Interesse und aufrichtiger Freude habe ich im ›Völkischen Beobachter‹ die Berichte über die Tagung nationalsozialistischer Ärzte in Leipzig gelesen, die ein starkes Bekenntnis zur Notwendigkeit planmässiger bevölkerungspolitischer Maßnahmen enthielt.«

Ich traue Ihnen ausreichende Geschichtskenntnisse zu, um sich die Art und Weise damaliger »planmäßiger bevölkerungspolitischer Maßnahmen« im »rassenhygienischen« Kontext vorzustellen.

Jenseits aller Moral aber und nur mal interessehalber unter Kaufleuten gefragt: Auf den ersten Blick erschließt sich mir auch nicht, was ein großer Handelsbetrieb sich davon verspricht, in einem ohnehin schon schrumpfenden Markt auch noch die Ausrottung so vieler potentieller Kunden aktiv zu unterstützen. Vielleicht können Sie mir das ja erklären. Mir ist auch nicht klar, warum man in Kauf nimmt, daß eine der großen deutschen Handelsmarken dadurch beschädigt wird, daß sie in einem Satz mit einer Organisation obscurer Krisengewinnler genannt wird. Vielleicht fragen Sie Ihre Collegen vom Marketing, ob die sich etwas bei der Sache gedacht haben.

Lassen Sie mich doch bitte wissen, wenn Sie diese unsägliche Zusammenarbeit eingestellt haben. Auch ansonsten freue ich mich über erhellende Antworten, sofern diese nicht aus abwiegelnden Textbausteinen bestehen, die mir mitteilen sollen, daß ich ja auch bei Ihnen einkaufen könne, ohne an der Pfandbon-Aktion teilzunehmen oder daß »Pro Familia« doch eigentlich so viel Gutes tue oder daß Kinder vor ihrer Geburt ohnehin nur untermenschliches Zellgewebe seien.

 

Mit freundlichen Grüßen —  

Ihr Notizgeier

 

 

 

 

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